Senna cassia

  • Sennesblätter
  • Sennae folium / fructus

    Humorale Qualität

    kühlend 2°, trocknend 0-1°
    wärmend 0-1°, befeuchtend/nährend 0-1°
    (M2) Blatt: warm 1-2, trocken 1-2, Frucht: warm 1, trocken 1

    TCM Temperatur

    kalt

  • Geschmack bitter, süss
  • Funktionskreis Gedärme, Leber
  • Kategorie Heilkräuter
  • Familie Caesalpimiaceae, Johannisbrotgewächse
  • Pflanzenteile Blätter und Früchte
  • Herkunft Heimisch in allen topischen und subtropischen Gebieten

Eigenschaften

laxierend / abführend, antiabsorbtiv / wasseraufnahmehemmend

Inhaltsstoffe

Anthrachinonglykoside, Anthracenderivate; Naphthalenderivate

TCM Wirkungen

1 Stuhlgang regulieren/abführen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten neutral bis kalt. Ihr Geschmack ist bitter. Diese Heilkräuter werden bei starken pathogenen Faktoren eingesetzt, sie reduzieren die Hitze und fördern den Stuhlgang. Sie sollten nur kurze Zeit verabreicht werden.
Häufig reichern diese Heilkräuter den Darm mit Flüssigkeit an, durch verhindern der Wasserresorption oder durch Dehydrierung des Körpers.

Heilkräuter Beispiele:
Rhamnus frangula, Rheum officinale, Rumex crispus, Senna cassia

Klinische Manifestationen:
Obstipation, harter Stuhl, erschwerter Stuhlgang, Darmträgheit, Belastung durch Toxine und Stoffwechselmetaboliten im Darm, Disposition für Dickdarmkrebs, nach Laxanzienabusus, Blähungen, Spannungsgefühl, Völlegefühl, Spannungsschmerz, der die Lokalisation wechselt, abdominale „Knoten“, die auftauchen und verschwinden, spätes Stadium einer fieberhaften Erkrankung

Bei Fülle:
Zunge: Belag dick
Puls: voll

Bei Qi-Mangel:
Zunge: blass, eventuell geschwollen
Puls: schwach, leer

Bei Qi-Stagnation:
Zunge: meist normal oder leicht purpur
Puls: saitenförmig, gespannt

Obstipation, Verstopfung chronisch, Verstopfung zeitweise

2 Qi regulieren und bewegen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kühl bis warm. Ihr Geschmack ist meist scharf, bitter, oder süss. Sie fördern den freien Fluss des Qi und sind bei Stauungen des Qi und bei rebellierendem Qi angezeigt.
Eine Qi-Stagnation kann durch Bewegungsmangel, durch alle starken Emotionen und Qi-Mangel entstehen. Darüber hinaus führen äussere pathogene Faktoren sowie pathogener Schleim fast immer zu einer Qi-Stagnation. Typischerweise verschlechtern sich alle Symptome bei Druck und Stress, sie bessern durch Bewegung.
Rebellierendes Qi kann durch verschiedenste Ursachen den Magen und die Lunge belasten und kann bei deren Syndrommustern auftreten.

Heilkräuter Beispiele:
Alchemilla xanthochlora, Centella asiatica, Chamomilla recutita, Marrubium vulgare, Origanum majorana, Vitex agnus-castus

Klinische Manifestationen:
Leber-Qi-Stagnation:
emotionale Schwankungen, Irritiertheit und emotionale Ausbrüche, stimmungslabil, reizbar, Frustration, Depression, Seufzen, Spannungsgefühl und Schmerzen im Hypochondrium, Interkostalneuralgie, Erstickungsgefühl, PMS, Brustknoten, Dysmenorrhö, unregelmässige Menstruation, Amenorrhö, Hypomenorrhö, Globusgefühl im Hals, Druck im Solarplexus, Struma, Schluckschwierigkeiten, Mastitis, Laktationsstörung, Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Tinnitus, Hyperthyreose, Verstopfung (schafskotähnlich), Colon irritabile, Hernienschmerz, Menopausebeschwerden
Zunge: normal, Zungenränder ev. rot oder rote Punkte
Puls: drahtig

Qi-Stagnation des Dünndarms:
Verstopfung, Druck verschlechtert, fehlende Stuhl- und Gaspassage, Darmparasiten, Koterbrechen
Verschluss, akute Blinddarmentzündung
Zunge: normal, Belag: weiss oder gelb
Puls: drahtig

Rebellierendes Magen-Qi
Übelkeit, Erbrechen, Rülpsen, saures Aufstossen, Völlegefühl, Spannung und Schmerz im Epigastrium und Bauch, Diarrhöe oder Verstopfung
Zunge: unterschiedlich
Puls: drahtig

Rebellierendes Lungen-Qi
Asthma, Husten, Erstickungsgefühl in der Brust
Zunge: unterschiedlich
Puls: drahtig

Amenorrhö chronisch, Menstruationsblutung ausbleibend, Spasmen, Pankreasentzündung akut, Cholezystitis, Gallenblasenentzündung, Gastrointestinaltraktblutung, Lebererkrankungen, Ikterus, Gelbsucht

TEN Wirkungen

1 trocknen und kühlen

Trocknen:
Unter Trocknen ist das Ausleiten von übermässiger Feuchtigkeit aus den Zellen sowie aus dem Körper und auch der zusammenziehende, adstringierende Effekt zu verstehen.

Kühlen:
Kühlen bezieht sich auf die energetische Wirkung, die Temperatur und die Reduktion der Aktivität von Lebensprozessen. Kühlen heisst auch, Säfte zu verdicken.

Obstipation, Verstopfung chronisch, Verstopfung zeitweise, Gastrointestinaltraktblutung

2 Schärfen ausleiten

Schärfen ausleiten:
Schärfen sind gewebereizende Stoffe, welche oft eine Entzündungsreaktion auslösen können. Man kann sie unterscheiden in körperfremde Schärfen wie Bakterien oder Schwermetalle und körpereigene Schärfen, wie z.B. Harnsäure oder Stoffwechselendprodukte.

Um Schärfen auszuleiten werden häufig kalte aber auch wärmende Therapeutika eingesetzt.

Pankreasentzündung akut, Cholezystitis, Gallenblasenentzündung

3 befeuchten / nähren und wärmen

Befeuchten / nähren:
Unter Befeuchten ist die Anregung der eigenständigen Säfte- und Stoffneubildung des Körpers zu verstehen. Nähren dagegen umschreibt die Zuführung von Säften und Stoffen von ausserhalb wie z.B. Phytoöstrogene.

Wärmen:
Wärmen umschreibt sowohl die energetische und temperaturbezogene Wärme wie auch den bewegenden Aspekt. Wärmen bedeutet auch, Säfte zu verdünnen und zu verteilen.

Amenorrhö chronisch, Menstruationsblutung ausbleibend, Spasmen, Lebererkrankungen, Ikterus, Gelbsucht

TCM Kontraindikationen

Nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit anwenden. Bei Darmverschluss, akut-entzündlichen Erkrankungen des Darmes, Appendizitis.

TCM Nebenwirkungen

Als Nebenwirkungen des abführenden Effekts oder bei Überdosierung können krampfartige Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Langzeitanwendung führt zu Verlusten an Elektrolyten, bes. an Kalium-Ionen, und in deren Folge zu Hyperaldosteronismus, Albuminurie, Hämaturie, Hemmung der Darmmotilität, Muskelschwäche, Verstärkung der Wirkung von herzwirksamen Steroiden und Beeinflussung des Effekts von Antiarrhythmika, in seltenen Fällen auch zu Herzarrhythmien, Nephropathien, Ödemen und beschleunigtem Knochenabbau.

TEN Kontraindikationen

Nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit anwenden. Bei Darmverschluss, akut-entzündlichen Erkrankungen des Darmes, Appendizitis.

TEN Nebenwirkungen

Als Nebenwirkungen des abführenden Effekts oder bei Überdosierung können krampfartige Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Langzeitanwendung führt zu Verlusten an Elektrolyten, bes. an Kalium-Ionen, und in deren Folge zu Hyperaldosteronismus, Albuminurie, Hämaturie, Hemmung der Darmmotilität, Muskelschwäche, Verstärkung der Wirkung von herzwirksamen Steroiden und Beeinflussung des Effekts von Antiarrhythmika, in seltenen Fällen auch zu Herzarrhythmien, Nephropathien, Ödemen und beschleunigtem Knochenabbau.

Blutgruppenverträglichkeit

  • Blutgruppe 0: -
  • Blutgruppe A: +
  • Blutgruppe B: -
  • Blutgruppe AB: -

Zubereitung

Tinktur
Blätter ( fol. )
10-30 Tropfen abends vor dem Schlafengehen einnehmen.
Aufguss / Infus
Blätter ( fol. )
3-9 g Tagesdosis, 1 Tasse Wasser aufgiessen, 10 Minuten ziehen lassen, abends vor dem Schlafengehen 1 Tasse trinken.