Petroselinum crispum

  • Petersilie
  • Petroselini herba

    Humorale Qualität

    wärmend 2-3°, trocknend 2°
    kühlend 1°, befeuchtend / nährend 2°

    TCM Temperatur

    warm, neutral, kühl

  • Geschmack scharf, aromatisch
  • Funktionskreis Niere, Blase, Gedärme, Uterus, Leber, Milz, Magen
  • Kategorie Heilkräuter, Gewürze
  • Familie Apiaceae, Doldenblütengewächse
  • Pflanzenteile ganze Pflanze
  • Herkunft Heimisch im Mittelmerraum, wird aber heute auf der ganzen Welt angebaut.

Eigenschaften

diuretisch / harntreibend, carminativ / blähungs- und gärungswidrig, stimulierend, vermizid / wurmabtötend, emmenagog / menstruationsfördernd (speziell die Samen), sekretolytisch / schleimlösend, Östrogenbildung anregend (Östriol, Östrol, Östradiol, in den Ovarien gebildet)

Inhaltsstoffe

Besonders in den Früchten ätherisches Öl mit den Phenylpropanen Apiol, Myristicin und Allyltetramethoxybenzol sowie Pinen, Phellandren u. a. Monoterpenen; Flavonoide wie Apiin; Furocumarine, in den Wurzeln auch Phthalide (Geruchsträger) und Polyine wie Falcarinon

TCM Wirkungen

1 Nässe auflösen und Yang wärmen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten warm. Ihr Geschmack ist vorwiegend scharf.
Durch einen Yang-Mangel der Niere, der Milz, des Herzens oder durch eine chronische Kälte-Nässe Einwirkung kann eine Wasserretention im Köper entstehen. Zu viel kalte, rohe Nahrung und äussere Kälte begünstigen den Yang-Mangel und führt dadurch zu übermässiger Nässe. Kälte-Nässe Einfluss der Lunge kann zu Wasserretention der Lunge führen.

Heilkräuter Beispiele:
Armoracia rusticana, Barosma betulina, Levisticum officinale, Petroselinum crispum

Klinische Manifestationen:
Zunge: geschwollen, blass, Belag: weiss, dick
Puls: langsam, schlüpfrig, tief, schwach

Wasserretention der Niere:
Ödem, Wasserretention, Wasserausscheidung vermindert, viel klarer Urin, Blasenentzündung durch Kälte, Prostataprobleme, Schwäche und Kälte in der Lumbalregion und den Knien

Wasserretention der Lunge:
Belastungsdyspnö, Lungenödem, Husten mit viel wässrigem Sputum, Keuchatmung

Wasserretention des Herzens:
Ödeme, Herzklopfen, Belastungsdyspnö, kalte Hände
Blaufärbung an Lippen und Gesicht

Ödeme, Wasserretention, Bettnässen, Urinieren häufig, Zystitis, Blasenentzündung, Nephrolithiasis, Nierensteine, Würmer

2 Blut bewegen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten meist neutral bis heiss. Ihr Geschmack ist meist scharf, bitter oder süss.
Wenn Qi-Stagnationen über längere Zeit anhalten kann dies zu Blut-Stagnation führen. Yang-Mangel, Blut-Mangel, Schleimansammlung, Magen-Feuer, Nahrungsretention und anhaltende emotionale Einflüsse können zu Blut-Stagnation führen. Diese manifestiert sich als Herz-Blut-Stagnation, Leber-Blut-Stagnation oder Magen-Blut-Stagnation.

Heilkräuter Beispiele:
Achillea millefolium, Arnica Montana, Crocus sativus, Ruta graveolens

Klinische Manifestationen:
Schmerzen, Disposition für Thrombose, Arthrose, Disposition für Krebs, Krebserkrankungen

Herz-Blut-Stagnation:
Angina pectoris, stechende Schmerzen in der Herzgegend, Beklemmung und Druckgefühl in der Herzgegend mit Ausstrahlung in den Arm
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: unregelmässig, holprig, rau, drahtig, dünn

Leber-Blut-Stagnation:
Menstruationsschmerzen, dunkles Menstruationsblut mit Klumpen, unregelmässige Menstruation, Bauchschmerzen, Druck verschlechtert, Colon irritabile, Nasenbluten
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte an den Rändern, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: rau, drahtig

Magen-Blut-Stagnation:
Blut im Stuhl, Teerstuhl, Schmerzen in der Magengegend, bohrend, stechend, Druck verschlechtert
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte in der Mitte, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: rau, drahtig

Wehen schwach, Nachgeburt austreibend, Oligomenorrhö, Menstruationsblutung verspätet, Dysmenorrhö, Menstruationsblutung schmerzhaft (Samen)

3 Qi tonisieren

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten neutral bis warm. Ihr Geschmack ist meist scharf, süss, oder bitter.
Qi-Mangel ist oftmals eine Folge von schlechter Ernährung, Überarbeitung, zu vielem Sitzen, von starker oder langandauernder mentaler und psychischer Belastung, von Stress, und chronischer Erkrankung. Er manifestiert sich vorwiegend in den Funktionskreisen Milz, Lunge, Herz, Magen und Niere.
Ein allgemeiner Qi-Mangel zeigt sich in Müdigkeit, körperlicher Schwäche, kraftloser Stimme, und/oder blassem Gesicht.

Heilkräuter Beispiele:
Angelica archangelica, Carduus benedictus, Imperatoria ostruthium, Inula helenium, Rosmarinus officinalis

Klinische Manifestationen:
Milz-Qi Mangel:
Mattigkeit, Appetitmangel, loser Stuhl, Blähungen, gestörte Darmflora, Verdauungsschwäche, Dyspepsie, Verdauungsenzymmangel, verminderte Gallebildung, Müdigkeit nach dem Essen, Anorexie, Hyperglykämie, Diabetes mellitus, Ödem, Lymphstau, Hämorrhiden, Prolaps, unruhiger Fetus, drohender Abort, verminderte Milchbildung, Neigung zu Hämatomen und Blutungen, Muskelschwäche der Extremitäten, Blässe

Zunge: blass, ev. geschwollen, Zahneindrücke; Belag: dünn
Puls: leer, schwach

Lungen-Qi Mangel:
Abwehrschwäche (Wei-Qi-Mangel), Erkältungsanfälligkeit (Wei-Qi-Mangel), spontanes Schwitzen, schwache Stimme, kraftloses Husten, flache Atmung, Kurzatmigkeit, Keuchatmung, Belastungsdyspnö, flüssiger klarer Schleim, Darmträgheit, Blässe
Zunge: blass, ev. geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach

Herz-Qi Mangel:
Herzrasen, Herzstolpern, starkes Herzklopfen, Palpitationen, Schlaflosigkeit, Hypotonie, Ängstlichkeit, Panik, Beengungsgefühle, Nervosität, Belastungsdyspnö, Schwitzen, thorakales Engegefühl
Zunge: blass, geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach, dünn

Magen-Qi Mangel:
Schmerzen im Oberbauch, Appetitmangel, Geschmacksverlust, Erbrechen, Übelkeit, Hypoazidität des Magens, Aufstossen, Reflux aus Sphinkterschwäche, Schluckauf, starke Müdigkeit vor allem morgens, schwache Extremtitäten
Zunge: blass, ev. geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach, dünn

Nieren-Qi Mangel:
Schmerzen und Schwäche im unteren Rücken und in den Knien, Fersenschmerz, Kraftlosigkeit, unruhiger Fetus, drohender Abort, lockere Zähne, Potenzschwäche, Impotenz, Ejaculatio praecox, Fluor vaginalis, Tinnitus, Haarverlust, Schwindel, Vergesslichkeit
Zunge: blass, ev. geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach, tief

tonisiert Milz-Qi, Blutbildung vermindert, Appetitlosigkeit, Flatulenz, Blähungen, Verdauungsschwäche, Frühjahrsmüdigkeit

3 Wind-Kälte/Hitze-Nässe eliminieren (Rheuma/Bi-Syndrom)

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kühl, neutral bis heiss. Ihr Geschmack ist meist bitter, scharf oder süss. Diese Heilkräuter lösen Obstruktionssydrome von Qi und Blut in den Meridianen und Nebengefässen, Sehnen, Muskeln und Knochen auf. Manche haben einen tonisierenden Effekt auf Niere und Leber und stärken und nähren so gleichzeitig die zugeordneten Gewebe, Knochen und Sehnen.
Schmerzen können wandern oder am Ort fixiert sein. Wind-Kälte-Nässe kann sich in Wind-Hitze-Nässe transformieren.
Je nach Symptombild werden kühle und entzündungshemmende, oder warme und stimulierende, antirheumatische Heilkräuter eingesetzt.

Heilkräuter Beispiele:
Boswellia sacra, Cimicifuga racemosa, Harpagophytum procumbens, Juniperus communis

Klinische Manifestationen:
rheumatische Beschwerden, Muskelrheuma, Myalgie, Muskelschmerz, Spasmen der Sehnen, Taubheit der Muskeln, Weichteilrheumatismus, Fibromyalgie, Gelenkschmerzen, Gelenkrheumatismus, Arthrose, Arthritis, degenerative Gelenkerkrankungen, Gicht, Neuralgien, Ischias

Zunge, Puls: unterschiedlich - je nach Situation und Ursache.

rheumatische Erkrankungen, Rheuma, Arthritis, Arthrose, Gicht

TEN Wirkungen

1 trocknen und wärmen

Trocknen:
Unter Trocknen ist das Ausleiten von übermässiger Feuchtigkeit aus den Zellen sowie aus dem Körper und auch der zusammenziehende, adstringierende Effekt zu verstehen.

Wärmen:
Wärmen umschreibt sowohl die energetische und temperaturbezogene Wärme wie auch den bewegenden Aspekt. Wärmen bedeutet auch, Säfte zu verdünnen und zu verteilen.

Ödeme, Wasserretention, Bettnässen, Urinieren häufig

2 befeuchten / nähren und wärmen

Befeuchten / nähren:
Unter Befeuchten ist die Anregung der eigenständigen Säfte- und Stoffneubildung des Körpers zu verstehen. Nähren dagegen umschreibt die Zuführung von Säften und Stoffen von ausserhalb wie z.B. Phytoöstrogene.

Wärmen:
Wärmen umschreibt sowohl die energetische und temperaturbezogene Wärme wie auch den bewegenden Aspekt. Wärmen bedeutet auch, Säfte zu verdünnen und zu verteilen.

Wehen schwach, Nachgeburt austreibend, Oligomenorrhö, Menstruationsblutung verspätet, Dysmenorrhö, Menstruationsblutung schmerzhaft (Samen), Blutbildung vermindert, Appetitlosigkeit, Flatulenz, Blähungen, Verdauungsschwäche, Frühjahrsmüdigkeit, Nephrolithiasis, Nierensteine, Arthrose

2 Schärfen ausleiten

Schärfen ausleiten:
Schärfen sind gewebereizende Stoffe, welche oft eine Entzündungsreaktion auslösen können. Man kann sie unterscheiden in körperfremde Schärfen wie Bakterien oder Schwermetalle und körpereigene Schärfen, wie z.B. Harnsäure oder Stoffwechselendprodukte.

Um Schärfen auszuleiten werden häufig kalte aber auch wärmende Therapeutika eingesetzt.

rheumatische Erkrankungen, Rheuma, Arthritis, Gicht, Zystitis, Blasenentzündung

3 Parasiten eliminieren

Der Begriff Parasiten umschreibt die verschiedenen Wurmarten, welche den menschlichen Körper befallen können.

Würmer

TCM Kontraindikationen

Nicht während der Schwangerschaft anwenden (abortive Wirkung!). Bei Allergie gegen Petersilie oder Apiol. Bei Nierenentzündungen. Übermässige Mengen der Samen sind giftig.

TCM Nebenwirkungen

Selten Kontaktallergien, etwas häufiger treten nach Hautkontakt Photodermatosen auf.

TEN Kontraindikationen

Nicht während der Schwangerschaft anwenden (abortive Wirkung!). Bei Allergie gegen Petersilie oder Apiol. Bei Nierenentzündungen. Übermässige Mengen der Samen sind giftig.

TEN Nebenwirkungen

Selten Kontaktallergien, etwas häufiger treten nach Hautkontakt Photodermatosen auf.

Blutgruppenverträglichkeit

  • Blutgruppe 0: ++
  • Blutgruppe A: +
  • Blutgruppe B: ++
  • Blutgruppe AB: +

Zubereitung

Tinktur
ganze Pflanze frisch ( plan.tot.rec. )
10-30 Tropfen 3 x tgl. mit Wasser 1-½ Stunde vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen.
Aufguss / Infus
Kraut ( herba )
1 Bund mit 500 ml Wasser kurz aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen, laufend trinken.