Kartoffel

  • Erdapfel
  • Solanum tuberosum

    Humorale Qualität

    kühlend 2°, befeuchtend/nährend 2°
    wärmend 1°, trocknend 0°

    TCM Temperatur

    neutral

  • Geschmack süss
  • Funktionskreis Milz, Magen
  • Kategorie Nahrungsmittel, Gemüse
  • Familie Solanaceae
  • Pflanzenteile Knolle/ unterirdischer Speichertrieb
  • Herkunft Die Urform stammt aus den südamerikanischen Anden, wächst selbst noch in Höhen von 2000 m, spezielle Züchtungen gedeien sogar noch am Rand der Polargebiete von Grönland. Der weltweit größte Kartoffelproduzent ist die Volksrepublik China, danach folgen Russland, Indien, USA, Ukraine, Polen, Deutschland, Weißrussland, Niederlande, Frankreich, Großbritannien und Türkei In Europa Saison: August - März
  • glykämischer Index70

Eigenschaften

Säure neutralisierend, Magensäure neutralisierend

TCM Wirkungen

1 Qi tonisieren

Diese Nahrungsmittel sind im Temperaturverhalten meist neutral. Ihr Geschmack ist meist süss. Qi-Mangel ist oftmals eine Folge von schlechter Ernährung, Überarbeitung, zu vielem Sitzen, von starker oder langandauernder mentaler und psychischer Belastung, von Stress, und chronischer Erkrankung. Er manifestiert sich vorwiegend in den Funktionskreisen Milz, Lunge, Herz, Magen und Niere.
Ein allgemeiner Qi-Mangel zeigt sich in Müdigkeit, körperlicher Schwäche, kraftloser Stimme, und/oder blassem Gesicht.

Nahrungsmittel Beispiele:
Alle Getreide, insbesondere, Quinoa, Süssreis, Gerste, Mais, Azukibohnen, Chinakohl, Fenchel, Karotte, Fleisch, insbesondere Pferdefleisch, Rindfleisch, Kaninchenfleisch, Schafsmilch, Banane, Haselnuss, Marroni, Sonnenblumenkerne

Klinische Manifestationen:
Milz-Qi Mangel:
Mattigkeit, Appetitmangel, loser Stuhl, Blähungen, gestörte Darmflora, Verdauungsschwäche, Dyspepsie, Verdauungsenzymmangel, verminderte Gallebildung, Müdigkeit nach dem Essen, Anorexie, Hyperglykämie, Diabetes mellitus, Ödem, Lymphstau, Hämorrhiden, Prolaps, unruhiger Fetus, drohender Abort, verminderte Milchbildung, Neigung zu Hämatomen und Blutungen, Muskelschwäche der Extremitäten, Blässe

Zunge: blass, ev. geschwollen, Zahneindrücke; Belag: dünn
Puls: leer, schwach

Lungen-Qi Mangel:
Abwehrschwäche (Wei-Qi-Mangel), Erkältungsanfälligkeit (Wei-Qi-Mangel), spontanes Schwitzen, schwache Stimme, kraftloses Husten, flache Atmung, Kurzatmigkeit, Keuchatmung, Belastungsdyspnö, flüssiger klarer Schleim, Darmträgheit, Blässe
Zunge: blass, ev. geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach

Herz-Qi Mangel:
Herzrasen, Herzstolpern, starkes Herzklopfen, Palpitationen, Schlaflosigkeit, Hypotonie, Ängstlichkeit, Panik, Beengungsgefühle, Nervosität, Belastungsdyspnö, Schwitzen, thorakales Engegefühl
Zunge: blass, geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach, dünn

Magen-Qi Mangel:
Schmerzen im Oberbauch, Appetitmangel, Geschmacksverlust, Erbrechen, Übelkeit, Hypoazidität des Magens, Aufstossen, Reflux aus Sphinkterschwäche, Schluckauf, starke Müdigkeit vor allem morgens, schwache Extremtitäten
Zunge: blass, ev. geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach, dünn

Nieren-Qi Mangel:
Schmerzen und Schwäche im unteren Rücken und in den Knien, Fersenschmerz, Kraftlosigkeit, unruhiger Fetus, drohender Abort, lockere Zähne, Potenzschwäche, Impotenz, Ejaculatio praecox, Fluor vaginalis, Tinnitus, Haarverlust, Schwindel, Vergesslichkeit
Zunge: blass, ev. geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach, tief

tonisiert Milz-Qi (gekocht)

2 Hitze eliminieren und Feuer reduzieren

Diese Nahrungsmittel sind im Temperaturverhalten kühl bis kalt. Ihr Geschmack ist süss, bitter, salzig oder sauer. Einige dieser Nahrungsmittel sind reich an Antioxidantien, die bei entzündlichen Hitze-Feuer-Symptomen prophylaktisch und therapeutisch unterstützen.
Sie werden bei übermässiger Hitze des Magens, der Lunge, des Herzens und der Leber eingesetzt. Hitze- und Feuer-Symptome entstehen durch exzessiven Verzehr scharfer, fettiger Nahrung, ständiges Überessen, emotionale Belastungen, schwere psychische Störungen, Depressionen, anhaltende Leber-Qi-Stagnation, exzessiven Alkohol- oder Tabakkonsum.

Nahrungsmittel Beispiele:
Zucchetti, Gurke, Blumenkohl, Stangensellerie, Kaki, Melone, Tofu

Klinische Manifestationen:
Magen-Hitze, Magen-Feuer:
Mundtrockenheit, bitterer Mundgeschmack, fauliger Mundgeruch, Zahnfleischentzündungen, Zahnfleischblutungen, Stomatitis, Halsentzündung, Nasenbluten, Trigeminusneuralgie, Stirnkopfschmerz, brennende Schmerzen und Hitzegefühl im Epigastrium, ständiges Hungergefühl, Übersäuerung des Magens, Magensäurereflux, Sodbrennen, Gastritis, Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi
Zunge: rot; Belag: dick, gelb, trocken
Puls: voll, schnell, gleitend

Herz-Hitze, Herz-Feuer:
Palpitationen, Erregbarkeit, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, starke lebhafte Träume, Angstzustände, Hitzewallungen, rotes Gesicht, Durst, Zungengeschwüre, Mundgeschwüre, bitterer Mundgeschmack, Harnwegsinfekt, Dysurie, Hyperthyreose
Zunge: purpurrot an der Spitze, Rand der Zungenspitze kann Abszesse haben, Mittelriss an der Spitze, Belag: gelb, trocken, dünn
Puls: voll, schnell

Lungen-Hitze:
Husten mit gelbem, dickem Schleim, Dyspnö, Pneumonie, hohes Fieber, Schwitzen, Durst, Unruhezustände, Agitiertheit, Nasenbluten
Zunge: rot, Risse im vorderen Drittel, Belag: gelb, trocken
Puls: voll, schnell

Leber-Hitze, loderndes Leber-Feuer:
Unruhezustände, Wutausbrüche, Depression, Schlaflosigkeit, Alpträume, Schwindel, Tinnitus, Hörsturz, Taubheit, bitterer Mundgeschmack, trockener Mund, Hitzegefühle, Hitze im Kopf, Migräne vor allem im Augenbereich, Schläfen und Scheitel, rotes Gesicht, rote Augen, Konjunktivitis, Hypertonie, Hyperthyreose
Zunge: rot, rote Ränder, rote Punkte; Belag: gelb, trocken
Puls: gespannt, voll, schnell

Magenübersäuerung, Übersäuerung des Körpers, Harnsäurewerte erhöht (roher Saft), Schmerzen akut, Entzündung, Verbrennung (äusserlich geriebene rohe Kartoffeln auflegen oder den Saft aufträufeln), Magengeschwür, Zwölffingerdarmgeschwür (1/2 Tasse rohen Kartoffelsaft 2-3 x täglich zwischen den Mahlzeiten), Augenrötung, Augen geschwollen, Augenschmerzen (Wickel mit geriebenen rohen Kartoffeln), Bluthochdruck, Hypertonie (roher Saft), Mumps, Parotitis, Ohrspeicheldrüsenentzündung (Kartoffelsaft-Essig-Kompresse)

2 Nässe/Feuchtigkeit und Hitze ausleiten

Diese Nahrungsmittel sind im Temperaturverhalten neutral bis kühl. Ihr Geschmack ist meist süss, oder bitter, manchmal auch scharf oder etwas salzig. Einige dieser Nahrungsmittel sind reich an Antioxidantien, die bei entzündlichen Feuchte-Hitze-Symptomen prophylaktisch und therapeutisch unterstützen.

Ursachen für Feuchte Hitze sind:
Nahrungsmittel, die ein Übermass an Feuchter-Hitze produzieren, wie z.B. Alkohol, denaturierte Fette, zu süsse und zu scharfe Nahrungsmittel.
Übermässige und/oder unregelmässige Nahrungsaufnahme.
Pathogene Nässe, die sich sekundär in Feuchte Hitze umwandelt. Pathogene Nässe entsteht sehr häufig bei einer geschwächten Milz, aus zu kalter Ernährung und/oder aus einer durch Leber-Qi-Stagnation bedrängten Milz.

Nahrungsmittel Beispiele:
Amaranth, Azukibohne, Dulse, Karotte, Olivenöl, Löwenzahn, Sojamilch, Grüntee, Eisbergsalat, Kopfsalat

Klinische Manifestationen:
Allgemeine Symptome bei Feuchter-Hitze im Körper sind:
Durst, aber keine Lust zu trinken, bitterer Mundgeschmack, wenig dunkler Urin, Völlegefühl und Schmerzen im Thorax, Ober- und Unterbauch, Schweregefühl des Körpers, subfebrile Temperatur ganztags, latente Aczidose, Hautpilze, Schleimhautpilze in Mund, Gedärmen und Vagina, Arthritis

Feuchte-Hitze in den Gedärmen:
stinkender Durchfall mit akuten Bauchschmerzen, Blut im Stuhl, Schleim im Stuhl, anhaltender Stuhldrang auch nach der Entleerung, Anusbrennen, entzündliche Darmerkrankungen, Madenwürmer, Askariden, Candida, Schleimhautpilze
Zunge: normal, gerötet oder rote Punkte am Zungengrund; Belag: dick, gelb, moosig, quarkig
Puls: schlüpfrig, schnell, drahtig, voll

Feuchte-Hitze in der Milz:
Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Appetitmangel, Unverträglichkeit von fetter Nahrung, Übelkeit, Erbrechen, Ulcus ventriculi, Ulcus duodeni, Verstopfung oder Durchfall stinkend, Anusbrennen, Ikterus, Urtikaria, Gerstenkorn, Rhinitis, Sinusitis
Zunge: gerötet; Belag: dick, gelb, moosig, quarkig
Puls: schlüpfrig, schnell

Feuchte-Hitze in der Leber:
Dysurie, Hitze-Ekzem am Skrotum, Schwellung und Brennen in den Hoden, Hautjucken im unteren Bereich des Körpers, gelber Fluor vaginalis, Jucken der Vulva, Hepatitis, Ikterus, Cholelithiasis, Cholezystitis
Zunge: gerötet; Belag: dick, gelb, moosig, schmierig
Puls: schlüpfrig, schnell, drahtig

Feuchte-Hitze in der Gallenblase:
wie Feuchte-Hitze der Leber, kolikartiger Schmerz rechts im Oberbauch, Schmerzen auf Höhe der Rippen, Fettverdauungsstörung, Cholezystitis, Cholelithiasis
Zunge: gerötet; Belag: dick, gelb, moosig, schmierig
Puls: schlüpfrig, schnell, drahtig

Feuchte-Hitze in der Blase:
Harnsteine, Prostatitis, Harninkontinenz, Harnwegsinfektion, Dysurie, Pollakisurie, Hämaturie
Schmerzen in der Lendenwirbelsäule
Zunge: gerötet an der Zungenwurzel; Belag: dick, gelb, moosig, schmierig an der Zungenwurzel
Puls: schlüpfrig, schnell, drahtig

Hepatitis (roh), Abszess, Brustabszess, Furunkel, Karbunkel (Wickel mit geriebenen rohen Kartoffeln zum Herausziehen von Eiter)

3 Wind-Kälte/Hitze-Nässe eliminieren (Rheuma/Bi-Syndrom)

Diese Nahrungsmittel sind im Temperaturverhalten kühl bis heiss. Ihr Geschmack ist meist bitter, scharf, oder süss.
Sie lösen Obstruktionssydrome von Qi oder Blut in den Meridianen und Nebengefässen, auf sowie in den Sehnen, Muskeln und Knochen auf. Manche haben einen tonisierenden Effekt auf Niere und Leber und deren zugeordneten Geweben (Knochen, Bänder und Sehnen).
Der Schmerzcharakter und die Art der Beschwerden werden durch den dominierenden pathogenen Faktor innerhalb des Bi-Komplexes geprägt. Je nach Symptombild werden kühle und entzündungshemmende, und/oder warme und stimulierende, antirheumatische Nahrungsmittel eingesetzt.
Ein Bi-Syndrom mit vorherrschender Hitze entwickelt sich in unseren Breitengraden meistens erst sekundär aus einem Bi-Syndrom mit Kälte.

Nahrungsmittel Beispiele:
Artischocke, Fenchel, Weisskohl, Kirschen, Ananas, Makrele, Olivenöl, Leinöl, Shiitake

Klinische Manifestationen:
rheumatische Beschwerden, Muskelrheuma, Myalgie, Muskelschmerz, Spasmen der Sehnen, Taubheit der Muskeln, Weichteilrheumatismus, Fibromyalgie, Gelenkschmerzen, Gelenkrheumatismus, Arthrose, Arthritis, degenerative Gelenkerkrankungen, Gicht, Neuralgien, Ischias

Zunge, Puls: unterschiedlich - je nach Situation und Ursache.

Rheuma, Arthritis (Wickel mit gekochten Kartoffeln)

TEN Wirkungen

1 befeuchten / nähren und kühlen

Befeuchten / nähren:
Unter Befeuchten ist die Anregung der eigenständigen Säfte- und Stoffneubildung des Körpers zu verstehen. Nähren dagegen umschreibt die Zuführung von Säften und Stoffen von ausserhalb wie z.B. Phytoöstrogene.

Kühlen:
Kühlen bezieht sich auf die energetische Wirkung, die Temperatur und die Reduktion der Aktivität von Lebensprozessen. Kühlen heisst auch, Säfte zu verdicken.

Magengeschwür, Zwölffingerdarmgeschwür (1/2 Tasse rohen Kartoffelsaft 2-3x täglich zwischen den Mahlzeiten), Bluthochdruck, Hypertonie (roher Saft),
Verbrennung (äusserlich geriebene rohe Kartoffeln auflegen oder den Saft aufträufeln), Augenrötung, Augen geschwollen, Augenschmerz (Wickel mit rohen Kartoffeln), Magenübersäuerung (roher Saft)

1 Schärfen ausleiten

Schärfen ausleiten:
Schärfen sind gewebereizende Stoffe, welche oft eine Entzündungsreaktion auslösen können. Man kann sie unterscheiden in körperfremde Schärfen wie Bakterien oder Schwermetalle und körpereigene Schärfen, wie z.B. Harnsäure oder Stoffwechselendprodukte.

Um Schärfen auszuleiten werden häufig kalte aber auch wärmende Therapeutika eingesetzt.

Übersäuerung des Körpers, Harnsäurewerte erhöht (roher Saft), Abszess, Brustabszess, Furunkel, Karbunkel (Wickel mit geriebenen rohen Kartoffeln zum Herausziehen von Eiter), Entzündung (äusserlich geriebene rohe Kartoffeln auflegen oder den Saft aufträufeln), Mumps, Parotitis, Ohrspeicheldrüsenentzündung (Kartoffelsaft-Essig-Kompresse)

2 befeuchten / nähren und wärmen

Befeuchten / nähren:
Unter Befeuchten ist die Anregung der eigenständigen Säfte- und Stoffneubildung des Körpers zu verstehen. Nähren dagegen umschreibt die Zuführung von Säften und Stoffen von ausserhalb wie z.B. Phytoöstrogene.

Wärmen:
Wärmen umschreibt sowohl die energetische und temperaturbezogene Wärme wie auch den bewegenden Aspekt. Wärmen bedeutet auch, Säfte zu verdünnen und zu verteilen.

Rheuma, Arthritis (Wickel mit gekochten Kartoffeln)

TCM Kontraindikationen

Bei Feuchtigkeit und Schleimerkrankungen. Der Verzehr von Nachtschattengewächsen kann Rheuma, Bi-Syndrome verschlimmern und Schübe auslösen. Rohe Kartoffeln und gekeimte, grün verfärbte Kartoffeln, sind giftig wegen des Alkaloids Solanin und anderen Inhaltsstoffen. Auch geschälte Kartoffeln, die erst nach längerer Zeit weiterverarbeitet werden bilden zunehmend Solanin. So kommt es immer wieder vor, dass Kartoffelchips wegen zu hohem Alkaloidgehalt vom Markt genommen werden müssen.

Blutgruppenverträglichkeit

  • Blutgruppe 0: -
  • Blutgruppe A: -
  • Blutgruppe B: +
  • Blutgruppe AB: +

Zubereitung

Saft
Knollen ( tub. )
gekocht
Knollen ( tub. )
roh
Knollen ( tub. )