Daucus carota

  • Karotte
  • Möhre
  • Rüebli
  • Dauci semen

    Humorale Qualität

    wärmend 2-3°, trocknend 2°
    kühlend 0-1°, befeuchtend / nährend 1-2°

    TCM Temperatur

    warm

  • Geschmack süss, scharf
  • Funktionskreis Milz, Niere, Blase, Magen
  • Kategorie Heilkräuter
  • Familie Apiaceae, Doldenblütengewächse
  • Pflanzenteile Samen
  • Herkunft Wird weltweit kultiviert
  • glykämischer Index35

Eigenschaften

diuretisch / harntreibend, anthelminthisch / gegen Würmer, carminativ / blähungs- und gärungswidrig, emmenagog / menstruationsfördernd, adstringierend / zusammenziehend

Inhaltsstoffe

ätherisches Öl mit Terpenen und Limonen, Daucin, Aspargin, Caroten, Glucose, Sucrose, Pectin, Apfelsäure, Xantophyll, Pentosane, Vitamine C, B1, B2, B6, E, H

TCM Wirkungen

1 Nässe auflösen und Yang wärmen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten warm. Ihr Geschmack ist vorwiegend scharf.
Durch einen Yang-Mangel der Niere, der Milz, des Herzens oder durch eine chronische Kälte-Nässe Einwirkung kann eine Wasserretention im Köper entstehen. Zu viel kalte, rohe Nahrung und äussere Kälte begünstigen den Yang-Mangel und führt dadurch zu übermässiger Nässe. Kälte-Nässe Einfluss der Lunge kann zu Wasserretention der Lunge führen.

Heilkräuter Beispiele:
Armoracia rusticana, Barosma betulina, Levisticum officinale, Petroselinum crispum

Klinische Manifestationen:
Zunge: geschwollen, blass, Belag: weiss, dick
Puls: langsam, schlüpfrig, tief, schwach

Wasserretention der Niere:
Ödem, Wasserretention, Wasserausscheidung vermindert, viel klarer Urin, Blasenentzündung durch Kälte, Prostataprobleme, Schwäche und Kälte in der Lumbalregion und den Knien

Wasserretention der Lunge:
Belastungsdyspnö, Lungenödem, Husten mit viel wässrigem Sputum, Keuchatmung

Wasserretention des Herzens:
Ödeme, Herzklopfen, Belastungsdyspnö, kalte Hände
Blaufärbung an Lippen und Gesicht

Ödeme, Wasserretention, Harnwegsinfekt chronisch, Zystitis, Blasenentzündung, Gicht, Ikterus, Gelbsucht, Flatulenz, Blähungen, Dysenterie

2 Qi tonisieren

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten neutral bis warm. Ihr Geschmack ist meist scharf, süss, oder bitter.
Qi-Mangel ist oftmals eine Folge von schlechter Ernährung, Überarbeitung, zu vielem Sitzen, von starker oder langandauernder mentaler und psychischer Belastung, von Stress, und chronischer Erkrankung. Er manifestiert sich vorwiegend in den Funktionskreisen Milz, Lunge, Herz, Magen und Niere.
Ein allgemeiner Qi-Mangel zeigt sich in Müdigkeit, körperlicher Schwäche, kraftloser Stimme, und/oder blassem Gesicht.

Heilkräuter Beispiele:
Angelica archangelica, Carduus benedictus, Imperatoria ostruthium, Inula helenium, Rosmarinus officinalis

Klinische Manifestationen:
Milz-Qi Mangel:
Mattigkeit, Appetitmangel, loser Stuhl, Blähungen, gestörte Darmflora, Verdauungsschwäche, Dyspepsie, Verdauungsenzymmangel, verminderte Gallebildung, Müdigkeit nach dem Essen, Anorexie, Hyperglykämie, Diabetes mellitus, Ödem, Lymphstau, Hämorrhiden, Prolaps, unruhiger Fetus, drohender Abort, verminderte Milchbildung, Neigung zu Hämatomen und Blutungen, Muskelschwäche der Extremitäten, Blässe

Zunge: blass, ev. geschwollen, Zahneindrücke; Belag: dünn
Puls: leer, schwach

Lungen-Qi Mangel:
Abwehrschwäche (Wei-Qi-Mangel), Erkältungsanfälligkeit (Wei-Qi-Mangel), spontanes Schwitzen, schwache Stimme, kraftloses Husten, flache Atmung, Kurzatmigkeit, Keuchatmung, Belastungsdyspnö, flüssiger klarer Schleim, Darmträgheit, Blässe
Zunge: blass, ev. geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach

Herz-Qi Mangel:
Herzrasen, Herzstolpern, starkes Herzklopfen, Palpitationen, Schlaflosigkeit, Hypotonie, Ängstlichkeit, Panik, Beengungsgefühle, Nervosität, Belastungsdyspnö, Schwitzen, thorakales Engegefühl
Zunge: blass, geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach, dünn

Magen-Qi Mangel:
Schmerzen im Oberbauch, Appetitmangel, Geschmacksverlust, Erbrechen, Übelkeit, Hypoazidität des Magens, Aufstossen, Reflux aus Sphinkterschwäche, Schluckauf, starke Müdigkeit vor allem morgens, schwache Extremtitäten
Zunge: blass, ev. geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach, dünn

Nieren-Qi Mangel:
Schmerzen und Schwäche im unteren Rücken und in den Knien, Fersenschmerz, Kraftlosigkeit, unruhiger Fetus, drohender Abort, lockere Zähne, Potenzschwäche, Impotenz, Ejaculatio praecox, Fluor vaginalis, Tinnitus, Haarverlust, Schwindel, Vergesslichkeit
Zunge: blass, ev. geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach, tief

Meteorismus, Flatulenz, Blähungen, Verdauungsschwäche, Schluckauf, Dysenterie, Hauterkrankungen, Lichtdermatosen, Pigmentanomalien

2 Parasiten eliminieren

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kalt bis warm. Ihr Geschmack ist meist süss, scharf, oder bitter.
Heilkräuter, die Parasiten eliminieren, werden zur unterstützenden Behandlung von schmarotzenden Rundwürmern im Darm, wie die Madenwürmer (Oxyuriden) und die Spulwürmer (Askariden), eingesetzt. Da die Parasiten nur in einem Biotop von pathogener Feuchtigkeit gedeihen können, muss die pathogene Feuchtigkeit in der Therapie immer mitbehandelt werden. Bei allfälliger Verstopfung, werden Heilkräuter, die den Stuhlgang regulieren und abführen zusätzlich empfohlen.

Heilkräuter Beispiele:
Daucus carota, Aloe vera, Artemisia absinthium

Klinische Manifestationen
Wurmbefall im Darm, Madenwürmer, Askariden

Zunge, Belag, Puls: unterschiedlich - je nach Ursache

Darmparasiten, Giardia

TEN Wirkungen

1 trocknen und wärmen

Trocknen:
Unter Trocknen ist das Ausleiten von übermässiger Feuchtigkeit aus den Zellen sowie aus dem Körper und auch der zusammenziehende, adstringierende Effekt zu verstehen.

Wärmen:
Wärmen umschreibt sowohl die energetische und temperaturbezogene Wärme wie auch den bewegenden Aspekt. Wärmen bedeutet auch, Säfte zu verdünnen und zu verteilen.

Ödeme, Wasserretention, Harnwegsinfekt chronisch, Zystitis chronisch, Blasenentzündung chronisch, Flatulenz, Blähungen, Dysenterie, Meteorismus

1 befeuchten / nähren und wärmen

Befeuchten / nähren:
Unter Befeuchten ist die Anregung der eigenständigen Säfte- und Stoffneubildung des Körpers zu verstehen. Nähren dagegen umschreibt die Zuführung von Säften und Stoffen von ausserhalb wie z.B. Phytoöstrogene.

Wärmen:
Wärmen umschreibt sowohl die energetische und temperaturbezogene Wärme wie auch den bewegenden Aspekt. Wärmen bedeutet auch, Säfte zu verdünnen und zu verteilen.

Verdauungsschwäche, Ikterus, Gelbsucht, Dysenterie, Hauterkrankungen, Lichtdermatosen, Pigmentanomalien, Schluckauf, Gicht

2 Parasiten eliminieren

Der Begriff Parasiten umschreibt die verschiedenen Wurmarten, welche den menschlichen Körper befallen können.

Darmparasiten, Giardia

TCM Kontraindikationen

Nicht während der Schwangerschaft anwenden.

TCM Nebenwirkungen

Bei Hautkontakt schwache Sensibilisierungspotenz möglich.

TEN Kontraindikationen

Nicht während der Schwangerschaft anwenden.

TEN Nebenwirkungen

Bei Hautkontakt schwache Sensibilisierungspotenz möglich.

Zubereitung

Tinktur
Samen ( sem. )
10-30 Tropfen 3 x tgl. mit Wasser 1- ½ Stunde vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen.