Rhus toxicodendron

  • Giftsumach
  • Toxicodendri

    TCM Temperatur

    heiss

  • Geschmack scharf, bitter
  • Funktionskreis Leber
  • Kategorie Heilkräuter
  • Familie Anacardiaceae, Sumachgewächse
  • Pflanzenteile Blätter
  • Herkunft Heimisch in Nordamerika

Eigenschaften

toxisch, hautrötend, antirheumatisch

Inhaltsstoffe

Alkylphenole: Urushiole, hauptsächlich cis,cis-3-(n-Heptadeca-8',11'-dienyl)brenzcatechin, cis,cis,cis-3-(n-Heptadeca-8',11',14'-trienyl)brenzcatechin und cis-3-(n-Heptadec-8'-enyl)brenzcatechin; Gerbstoffe; Flavonoide

TCM Wirkungen

1 Wind-Kälte/Hitze-Nässe eliminieren (Rheuma/Bi-Syndrom)

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kühl, neutral bis heiss. Ihr Geschmack ist meist bitter, scharf oder süss. Diese Heilkräuter lösen Obstruktionssydrome von Qi und Blut in den Meridianen und Nebengefässen, Sehnen, Muskeln und Knochen auf. Manche haben einen tonisierenden Effekt auf Niere und Leber und stärken und nähren so gleichzeitig die zugeordneten Gewebe, Knochen und Sehnen.
Schmerzen können wandern oder am Ort fixiert sein. Wind-Kälte-Nässe kann sich in Wind-Hitze-Nässe transformieren.
Je nach Symptombild werden kühle und entzündungshemmende, oder warme und stimulierende, antirheumatische Heilkräuter eingesetzt.

Heilkräuter Beispiele:
Boswellia sacra, Cimicifuga racemosa, Harpagophytum procumbens, Juniperus communis

Klinische Manifestationen:
rheumatische Beschwerden, Muskelrheuma, Myalgie, Muskelschmerz, Spasmen der Sehnen, Taubheit der Muskeln, Weichteilrheumatismus, Fibromyalgie, Gelenkschmerzen, Gelenkrheumatismus, Arthrose, Arthritis, degenerative Gelenkerkrankungen, Gicht, Neuralgien, Ischias

Zunge, Puls: unterschiedlich - je nach Situation und Ursache.

Steifheit im Zusammenhang mit Arthritis und Rheuma und Ödeme

TCM Kontraindikationen

Wegen der toxischen Eigenschaft sollte Rhus toxicodendron nur in prozessierter Form, z.B. spagyrisch, verabreicht werden.

TCM Nebenwirkungen

Bei Überdosierung, auch homöopathischer Zubereitungen, kommt es zu heftiger Schleimhautreizung, begleitet von Übelkeit, Erbrechen, Darmkoliken, Durchfällen, und zu resorptiven Erscheinungen, z.B. Schwindel, Benommenheit, Nierenschäden (Nephritis, Hämaturie). Die Therapie derartiger Vergiftungen besteht nach Magen- und Darmentleerung (Magenspülung mit burgunderfarbener Kaliumpermanganatlösung, Natriumsulfat), Medizinalkohleinstillation und Schockprophylaxe (Ruhe, Wärme) in der Behandlung der Krämpfe mit Diazepam (i.v.), Elektrolytsubstitution und Ausgleich eventuell auftretender Acidose durch Natriumbikarbonatinfusionen. Im Schock sollte Plasmaexpander infundiert werden. Kontrolle der Nierenfunktion ist notwendig. Gegebenenfalls sind Intubation und Sauerstoffbeatmung erforderlich. Darüber hinaus besitzen die Blätter auf Grund ihres Urushiol-Gehaltes sehr starke (!) Sensibilisierungspotenz. Nach Sensibilisierung (auch durch mit Toxicodendron-Lacken behandelte Kunstgegenstände aus Fernost möglich, z.B. Holzketten) kommt es bei erneutem Hautkontakt innerhalb weniger Stunden zu juckenden Ekzemen und anschliessender Blasenbildung. Bei Kontakt mit grösseren Mengen des Allergens können Resorption und ein generalisiertes Erythem auftreten, in schweren Fällenverbunden mit Fieber und Bewusstlosigkeit. Bei Augenkontakt sind schwere Binde- und Hornhautentzündungen, eventuell mit Verlust des Sehvermögens, die Folge. Die äusserliche Anwendung der Droge und Hautkontakt mit ihr sind unbedingt zu vermeiden. Nach versehentlichem Hautkontakt sollte intensiv mit Seifenlösung gespült und anschliessend mit Ether oder Ethanol gereinigt werden. Die Entzündungsherde sollten mit Natriumbicarbonatpaste (angerührt mit Wasser) bedeckt werden. Innerlich wird mit systemisch wirkenden Corticosteroiden behandelt. In leichten Fällen wirken kühlende Umschläge lindernd.

Zubereitung

spagyrisch
Blätter ( fol. )
5-7 Tropfen 3 x tgl. mit wenig Wasser 1- ½ Stunde vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen.