heiss
toxisch, hautrötend, antirheumatisch
Alkylphenole: Urushiole, hauptsächlich cis,cis-3-(n-Heptadeca-8',11'-dienyl)brenzcatechin, cis,cis,cis-3-(n-Heptadeca-8',11',14'-trienyl)brenzcatechin und cis-3-(n-Heptadec-8'-enyl)brenzcatechin; Gerbstoffe; Flavonoide
Steifheit im Zusammenhang mit Arthritis und Rheuma und Ödeme
Wegen der toxischen Eigenschaft sollte Rhus toxicodendron nur in prozessierter Form, z.B. spagyrisch, verabreicht werden.
Bei Überdosierung, auch homöopathischer Zubereitungen, kommt es zu heftiger Schleimhautreizung, begleitet von Übelkeit, Erbrechen, Darmkoliken, Durchfällen, und zu resorptiven Erscheinungen, z.B. Schwindel, Benommenheit, Nierenschäden (Nephritis, Hämaturie). Die Therapie derartiger Vergiftungen besteht nach Magen- und Darmentleerung (Magenspülung mit burgunderfarbener Kaliumpermanganatlösung, Natriumsulfat), Medizinalkohleinstillation und Schockprophylaxe (Ruhe, Wärme) in der Behandlung der Krämpfe mit Diazepam (i.v.), Elektrolytsubstitution und Ausgleich eventuell auftretender Acidose durch Natriumbikarbonatinfusionen. Im Schock sollte Plasmaexpander infundiert werden. Kontrolle der Nierenfunktion ist notwendig. Gegebenenfalls sind Intubation und Sauerstoffbeatmung erforderlich. Darüber hinaus besitzen die Blätter auf Grund ihres Urushiol-Gehaltes sehr starke (!) Sensibilisierungspotenz. Nach Sensibilisierung (auch durch mit Toxicodendron-Lacken behandelte Kunstgegenstände aus Fernost möglich, z.B. Holzketten) kommt es bei erneutem Hautkontakt innerhalb weniger Stunden zu juckenden Ekzemen und anschliessender Blasenbildung. Bei Kontakt mit grösseren Mengen des Allergens können Resorption und ein generalisiertes Erythem auftreten, in schweren Fällenverbunden mit Fieber und Bewusstlosigkeit. Bei Augenkontakt sind schwere Binde- und Hornhautentzündungen, eventuell mit Verlust des Sehvermögens, die Folge. Die äusserliche Anwendung der Droge und Hautkontakt mit ihr sind unbedingt zu vermeiden. Nach versehentlichem Hautkontakt sollte intensiv mit Seifenlösung gespült und anschliessend mit Ether oder Ethanol gereinigt werden. Die Entzündungsherde sollten mit Natriumbicarbonatpaste (angerührt mit Wasser) bedeckt werden. Innerlich wird mit systemisch wirkenden Corticosteroiden behandelt. In leichten Fällen wirken kühlende Umschläge lindernd.