TCM Wirkungen
1 Adstringieren
Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten von kalt bis warm angesiedelt. Ihr Geschmack ist adstringierend und zum Teil sauer, bitter, süss und scharf.
Adstringierende Heilkräuter bewahren die Essenz/Jing, lindern unverhältnismässiges Schwitzen und Diarrhö, halten den Urin zurück, stoppen Leukorrhö, Blutungen und Husten. Sie sind bei geschwächten Personen angezeigt. Um die Symptome und die Wurzel der Erkrankung gleichzeitig zu behandeln, sollten in der Therapie zusätzlich tonisierende Heilkräuter eingesetzt werden.
Heilkräuter Beispiele:
Quercus robur, Rhus aromatica, Rubus idaeus
Klinische Manifestationen:
Säfteverlust, übermässiges Schwitzen, Nachtschweiss, nächtliches Urinieren, Bettnässen, Albuminurie, häufiges Urinieren, exzessives Urinieren, Harninkontinenz, Blasenschwäche, Diarrhö, Sommerdiarrhö, Dysenterie, Leukorrhö, Spermatorrhö, vorzeitige Ejakulation, Impotenz, Blutungen, Nasenbluten, blutiger Stuhl, Hämorrhoidalblutungen, starke Uterusblutungen, Bluterbrechen, Zahnfleischbluten, blutiger Auswurf, Bluthusten, Magenentzündung, Darmentzündung, Colitis ulcerosa, chonischer Husten, Asthma, Uterusprolaps, Rectumprolaps.
Zunge, Belag, Puls: unterschiedlich - je nach Ursache
Durchfall, Dysenterie, Blutung, Schleim stark, Leukorrhö, Tripper, Prolaps, Organsenkungen, Uterusprolaps, Analprolaps, Mastdarmvorfall, Hypermenorrhö, Menstruationsblutung stark, Fehlgeburt, Schwangerschaftsabbruch, äusserlich: Varizen, Krampfadern, Hämorrhoiden
1 Blutungen stillen und regulieren
Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten meist neutral, kühl oder warm. Ihr Geschmack ist meist adstringierend und bitter.
Da Blutungen verschiedene Ätiologien haben können, finden sich auch verschiedene Wirkmechanismen bei den Blutungen stillenden und regulierenden Nahrungsmitteln; diese sind: Adstringieren, Hitze eliminieren und Blut kühlen, Blut bewegen, Qi, insbesondere Milz-Qi, tonisieren bzw. die Leitbahnen erwärmen.
In der Therapie sollte mit Heilkräutern ergänzt werden, welche die Wurzel der Blutungen behandeln.
Heilkräuter Beispiele:
Agrimonia eupatoria, Potentilla tormentilla, Quercus robur, Trillium erectum
Differenzierung nach Ätiologie und Art der Blutung:
Blut-Hitze: Farbe frisch rot oder dunkel, starker Blutverlust
Qi-Mangel: Farbe blass, starker, verlängerter Blutverlust
Yin-Mangel: Farbe hellrot, geringer Blutverlust
Blut-Stase: Farbe sehr dunkel, klumpig, geringer Blutverlust
Klinische Manifestationen:
Blut-Hitze:
Uterusblutungen, verkürzte Blutungen, Darmblutungen, Hämaturie, Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Bluthusten, Bluterbrechen
Zunge: ev. rot
Puls: schnell
Milz-Qi kann das Blut nicht kontrollieren:
schnell blaue Flecken, Petechien, Purpura, kleinfleckige Kapillarblutungen, Blut im Stuhl, Teerstuhl, zu starke, lange dauernde oder blassrote Menstruationsblutung, Darmblutungen, Thrombozytopenie
Zunge: ev. blass, Zahnmarks
Puls: schwach
Epistaxis, Nasenbluten, Magenblutung, Darmblutung, Hämoptyse, Bluthusten, Hämaturie, Blut im Urin, Varizen, Krampfadern, Hämorrhoiden blutend
1 Hitze eliminieren und Nässe trocknen
Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kühl bis kalt. Ihr Geschmack ist meist bitter. Sie können sehr gut mit Hitze eliminierenden und Toxine ausleitenden Heilkräutern kombiniert werden.
Heilkräuter Beispiele:
Arctostaphylos uva-ursi, Chelidonium majus, Gentiana lutea, Viola tricolor
Klinische Manifestationen:
Fieber, Völlegefühl im Oberbauch, Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen, Koliken, bitterer Mundgeschmack, fauler Körpergeruch, Dysurie, wenig, tiefgelber oder trüber Urin, Entzündungen des Urogenitaltraktes, Harnwegsinfektionen, Zystitis, Niereninfektion, Hautjuckreiz im Bereich der unteren Körperhälfte, Hämorrhoiden, gelbe Leukorrhö, Fluor vaginalis, Candida-Infektionen, Hodenschwellungen, Hepatitis, Ikterus, Konjunktivitis, Herpes, rotes, nässendes Ekzem, Furunkel, Karbunkel, Dysenterie, Diarrhö, stinkend schmieriger Stuhl, Belastung mit Stoffwechselmetaboliten und Endotoxinen
Zunge: rot; Belag: dick, schleimig, klebrig, gelb
Puls: gespannt, schlüpfrig, schnell
Analfisur, Analekzem, Phlegmone, Bindegewebsinfektion, Erysipel, Wundrose, Kopfhautreizung, Kopfhautentzündung, Hautinfektion, Pruritus, Juckreiz, Hautrötung heiss, Ekzem, Ausschlag, Dermatitis, Schleimhautentzündung, Darmentzündung, Colitis, Enteritis, Zystitis, Blasenentzündung, Konjunktivitis, Bindehautentzündung, Halsentzündung, Schilddrüsenentzündung, Hyperthyreose, Schilddrüsenüberfunktion, Gemütslage irritierbar, Reizbarkeit, Gedankenflut
2 Blut bewegen
Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten meist neutral bis heiss. Ihr Geschmack ist meist scharf, bitter oder süss.
Wenn Qi-Stagnationen über längere Zeit anhalten kann dies zu Blut-Stagnation führen. Yang-Mangel, Blut-Mangel, Schleimansammlung, Magen-Feuer, Nahrungsretention und anhaltende emotionale Einflüsse können zu Blut-Stagnation führen. Diese manifestiert sich als Herz-Blut-Stagnation, Leber-Blut-Stagnation oder Magen-Blut-Stagnation.
Heilkräuter Beispiele:
Achillea millefolium, Arnica Montana, Crocus sativus, Ruta graveolens
Klinische Manifestationen:
Schmerzen, Disposition für Thrombose, Arthrose, Disposition für Krebs, Krebserkrankungen
Herz-Blut-Stagnation:
Angina pectoris, stechende Schmerzen in der Herzgegend, Beklemmung und Druckgefühl in der Herzgegend mit Ausstrahlung in den Arm
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: unregelmässig, holprig, rau, drahtig, dünn
Leber-Blut-Stagnation:
Menstruationsschmerzen, dunkles Menstruationsblut mit Klumpen, unregelmässige Menstruation, Bauchschmerzen, Druck verschlechtert, Colon irritabile, Nasenbluten
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte an den Rändern, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: rau, drahtig
Magen-Blut-Stagnation:
Blut im Stuhl, Teerstuhl, Schmerzen in der Magengegend, bohrend, stechend, Druck verschlechtert
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte in der Mitte, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: rau, drahtig
Wundheilung schlecht, Prellung, Quetschung, Geschwür, Frostbeule, Erfrierung, Phlebitis, Venenentzündung, Thrombose, Embolie, Veneninsuffizienz chronisch, Blutandrang zum Kopf, Kopfschmerzen
TEN Wirkungen
1 Schärfen ausleiten
Schärfen ausleiten:
Schärfen sind gewebereizende Stoffe, welche oft eine Entzündungsreaktion auslösen können. Man kann sie unterscheiden in körperfremde Schärfen wie Bakterien oder Schwermetalle und körpereigene Schärfen, wie z.B. Harnsäure oder Stoffwechselendprodukte.
Um Schärfen auszuleiten werden häufig kalte aber auch wärmende Therapeutika eingesetzt.
Erysipel, Wundrose, Geschwür, Bindegewebsinfektion, Kopfhautreizung, Kopfhautentzündung, Phlegmone, Hautinfektion, Pruritus, Juckreiz, Hautrötung heiss, Ekzem, Ausschlag, Dermatitis, Schleimhautentzündung, Darmentzündung, Colitis, Enteritis, Dysenterie, Zystitis, Blasenentzündung, Konjunktivitis, Bindehautentzündung, Halsentzündung, Schilddrüsenentzündung, Tripper
1 trocknen und kühlen
Trocknen:
Unter Trocknen ist das Ausleiten von übermässiger Feuchtigkeit aus den Zellen sowie aus dem Körper und auch der zusammenziehende, adstringierende Effekt zu verstehen.
Kühlen:
Kühlen bezieht sich auf die energetische Wirkung, die Temperatur und die Reduktion der Aktivität von Lebensprozessen. Kühlen heisst auch, Säfte zu verdicken.
Durchfall, Blutung, Epistaxis, Nasenbluten, Magenblutung, Darmblutung, Hämoptyse, Bluthusten, Hämaturie, Blut im Urin, Hypermenorrhö, Menstruationsblutung stark, Analfissur, Analekzem
1 befeuchten / nähren und kühlen
Befeuchten / nähren:
Unter Befeuchten ist die Anregung der eigenständigen Säfte- und Stoffneubildung des Körpers zu verstehen. Nähren dagegen umschreibt die Zuführung von Säften und Stoffen von ausserhalb wie z.B. Phytoöstrogene.
Kühlen:
Kühlen bezieht sich auf die energetische Wirkung, die Temperatur und die Reduktion der Aktivität von Lebensprozessen. Kühlen heisst auch, Säfte zu verdicken.
Hämorrhoiden blutend, Phlebitis, Venenentzündung, Hyperthyreose, Schilddrüsenüberfunktion, Gemütslage irritierbar, Reizbarkeit, Gedankenflut
2 befeuchten / nähren und wärmen
Befeuchten / nähren:
Unter Befeuchten ist die Anregung der eigenständigen Säfte- und Stoffneubildung des Körpers zu verstehen. Nähren dagegen umschreibt die Zuführung von Säften und Stoffen von ausserhalb wie z.B. Phytoöstrogene.
Wärmen:
Wärmen umschreibt sowohl die energetische und temperaturbezogene Wärme wie auch den bewegenden Aspekt. Wärmen bedeutet auch, Säfte zu verdünnen und zu verteilen.
Fehlgeburt, Schwangerschaftsabbruch, Wundheilung schlecht, Prellung, Quetschung, Frostbeule, Erfrierung, Thrombose, Embolie, Veneninsuffizienz chronisch, Varizen, Krampfadern, Kopfschmerzen, äusserlich: Varizen, Krampfadern, Hämorrhoiden
2 trocknen und wärmen
Trocknen:
Unter Trocknen ist das Ausleiten von übermässiger Feuchtigkeit aus den Zellen sowie aus dem Körper und auch der zusammenziehende, adstringierende Effekt zu verstehen.
Wärmen:
Wärmen umschreibt sowohl die energetische und temperaturbezogene Wärme wie auch den bewegenden Aspekt. Wärmen bedeutet auch, Säfte zu verdünnen und zu verteilen.
Schleim stark, Leukorrhö, Prolaps, Organsenkungen, Uterusprolaps, Analprolaps, Mastdarmvorfall
TCM Nebenwirkungen
Der Gerbstoff kann Verdauungsbeschwerden hervorrufen. Bei Überdosierung und Langzeit-Anwendung können Leberschäden und pochender Kopfschmerz.auftreten.
TEN Nebenwirkungen
Der Gerbstoff kann Verdauungsbeschwerden hervorrufen. Bei Überdosierung und Langzeit-Anwendung können Leberschäden und pochender Kopfschmerz.auftreten.
Zubereitung
Tinktur
Rinde frisch ( cortex rec. )
10-30 Tropfen 3 x tgl. mit Wasser 1-½ Stunde vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen.
Abkochung / Dekokt
Rinde trocken ( cortex sicc. )
3-9 g Tagesdosis, 1-3 TL auf 1 Tasse Wasser, 10-15 Minuten köcheln. 2-3 Tassen täglich, die erste morgens nüchtern, die zweite abends vor dem Schlafengehen, nötigenfalls eine dritte nachmittags.